aufbruch.
Konzeptentwicklung für Folgenutzungen am Braunkohletagebau Schöningen
Entwurf des Forschungs- und Erlebniszentrums „Schöninger Speere“

Masterthesis an der FH Münster- Fachbereich Architektur

bei Prof. Alexander Schwarz- David Chipperfield Architects, Berlin

Am 20.Oktober 1994 wurden in einem Tagebau bei Schöningen im Helmstedter Braunkohlerevier acht hölzerne Wurfspeere aus der Zeit des Paläolithikums gefunden. Anfangs war die Tragweite dieses Fundes nicht zu erahnen. Erst die folgenden Untersuchungen ließen die Bedeutung jener Speere nach und nach zu Tage treten. Ihr Alter wird mittlerweile auf 270.000 bis 400.000 Jahre geschätzt. Somit sind die Schöninger Speere die ältesten gefundenen Jagdwaffen der Menschheit.
Im Februar 2010 wurde ein Architektenwettbeßwerb zur Errichtung des Forschungs- und Erlebniszentrums Schöninger Speere (FEZ) ausgelobt, welcher Ausgangspunkt dieser Masterthesis ist. Im Laufe der Bearbeitung des Themas, musste ich die Aufgabenstellung des Architektenwettbewerbs häufig in Frage stellen, so dass ich mich letztendlich in einigen Punkten von dieser gelöst habe. Die aktuelle Bedeutung und Zukunft des an das Planungsgrundstück angrenzende Braunkohlerevier Helmstedt, wurde meiner Meinung nach in der Auslobung und den mir bekannten Lösungsvorschlägen vernachlässigt. Einen Schwerpunkt meiner Arbeit habe ich deshalb darauf verwendet, die Bedeutung des Braunkohlereviers zu ergründen und in ein gesamtheitliches Konzept zu integrieren. Das Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere soll hierbei als Ausgangspunkt für einen regionalen Umbruch nach der Beendigung der Kohleförderung im Jahr 2017 dienen. Zunächst ging es mir darum, die regionalen Strukturen im Bereich des Tourismus zu untersuchen und mit beispielhaften Folgelandschaften in ehemaligen Bergbaurevieren zu vergleichen. Ein aus diesen Erkenntnissen entwickeltes landschaftsplanerisches Konzept diente mir als Grundlage des Entwurfs des Forschungs- und Erlebniszentrums.